{ title: 'Syracuse Union. (Syracuse, N.Y.) 1866-1941, December 30, 1938, Page 7, Image 7', download_links: [ { link: 'http://www.loc.gov/rss/ndnp/ndnp.xml', label: 'application/rss+xml', meta: 'News about NYS Historic Newspapers - RSS Feed', }, { link: '/lccn/sn83031907/1938-12-30/ed-1/seq-7/png/', label: 'image/png', meta: '', }, { link: '/lccn/sn83031907/1938-12-30/ed-1/seq-7.pdf', label: 'application/pdf', meta: '', }, { link: '/lccn/sn83031907/1938-12-30/ed-1/seq-7/ocr.xml', label: 'application/xml', meta: '', }, { link: '/lccn/sn83031907/1938-12-30/ed-1/seq-7/ocr.txt', label: 'text/plain', meta: '', }, ] }
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€ <P i5acJ)liats= | kinber. «U Rontou »on © uro ©anäfe. 14 ftorfefiung.) borSerram ai\ fl '?Ci\3 a\ ® i[f,eIm tiefer, neugierig, roer woM ber f l m !\ b? Öni,6f >fi\ möge, [f * fongfom bie beiben Stufen mil o “ i t f n ,cil Öeute morgen aü M J n 5 cJ trc\ ,c\ ® pg entlang ?U, ,* C<!ll5e W- Cr roor bi« a„ ften fpetertben Gngcl be« S p r in g . 6 rumtenä gefomn.en, alä Wgatbe l * aJJ f tr0tf • ~ ® dd) »“ » altige t t T rn\ l ' vblf|<‘ fiic Leutnant« l 6 r freu\Nid)e Äcfer RHfcd. “ ?•* ,D[\ \ ,d) ft‘\»«füfle. bafj ffii^elm fife ifjr en pleine uniforme prnfentierte, fo roirb eä eä nidit ^rm u n b erlid, finben, bafi baä junge S r Ä rfCi I ei ü em ?ln5Ii(f in ein W i n w l ©ntjücfen Qcrict <tj ; ^ ' J eV jleuimnl' So ffeneibig! ®ft» laffe id) mir gefallen!\ rief fie m it bleiern Wuäbrud. „©„ten SRor- flen, ©err fieutnantl\ Wilhelm bob bie Refeie grüfeenb u r^ n ,® eJ m' -m i * mi(ft flebor- Wmft alä öeutnant ber JReferoe im «Jlwiten ©arberegiment ju gufe.\' »äKeirten ©lütftuunfcfj, $err £eut* W n i I” .K e in, biefe* „©err fieutnant\! Bie fonnte eä gar nicbt oft genug toieberbolen. Gä roar baä erftemal »n ihrem Seben, bab fie mit einem fieutnant fprafe. Sie, bie geroobnt toar, felbft berounbert ju »erben, » n n te gar nidjt ben Blid laffen »on bem berjerfreuenben Silbe, baä « r junge fdjmucfe Offiaier barbot. S i e machte auä ibrer Setounberung gor nicbt mal ein ©ehl. ®o freunblidj läcbelnb batte Wilhelm fie nie gefeben, unb im ftil- wn toünfdjle er ficb © lüd au feinem ®iege. .U n b bei ber ©arbe gar!\ rief Wgothe, inbem fie bal Wiege be- tounbernb auf bie golbenen fiijjen bei Oaffenrocfl richtete, roelcbe un- t 1 bem Rragen beä glänaenb-grauen antell berDorleudjteten. SBilbelm aupfte an feinem gier- «ben Sfenurrbärifeen, lächelte fein »nb fagte: .Seute roie mir. . Sfmmer roieber betrachtete fie ibn tom ©tiefet biä aur ©elmfpibe. Rein, fo etroaä Sdjmucfeä! „ffio fott benn bie Reife bingeben, ©err fieut- jw n t?\ »’n Spaaiergang, gräulein; ’n Heinen Bummel Unter ben fiinben ba » o .* Gin fcbneHer ©ebanfe fdjiefet fer burfe ben Ropf. Unter ben fiinben? — ©aä ffietter fo herrlich 1 CB fie ihm ihre B e g le itung anbie tet? 818 ©ame eineä Cffiglerä — , ton aller ffielt gefeben!? Solch ein Äufbrängen ift ja roenig tartPoH; — aber fie roagt’ä. »Unter ben fiinben?\ ru f t fie. .© a b in wollte idj ja auch; roenigftenä gana in bie Räbe. ffienn’ä 3bncn recht ift, ©err Öeutnant, geben »ir ein Stüddjen äufammen.\ »Ueberauä angenehm, mein Der- ebrteä gräulein; aber roaren Sie nicht foeben mit meinem ©ruber ©eina.? »Unfere Sadje eilt nicht!\ unter bricht STgatbe lebhaft, „eilt gar nicht! Cntffeulbigen Sie midj einen. Wugen- blief, ©err fieutnant.\ SBäfjrenb fie eilig hinaufläuft, um ©ut unb Sdjtrm au boten, ftebt SBilbelm in ber fioube. T a liegt ©eiita’ Roman. Gr blättert barin umher*. lieft unb lächelt. — „S o , ©err fieutnant, ba bin ich fchon roieber.\ — Unb fort finb bie Beiben. Unb ©eina? ©eina War auf ben © auäflur ge gangen, roo an ber 'geöffneten Ror- ribortär — fflcrnerä beroofjnteit bal ©arterregefeboß — ber ©riefbote ftanb. Wn ber gorm beä ©afetä bat ©eina ben I n h a lt erraten. S o m ©er- «en auä gebt ihm ein ftedjenbel feebgefiibl biä in bie gufefoljlen. Wbgelebnt! 5WÜ aitternber ©anb bat er quit tiert — ber ©ojtbote gebt, unb ©eina fdjreitet bie wenigen Stufen, Welche aur SBohnung führen, medja- nifch hinauf. 818 er in* 8 immer unb an ben ©fereibtiffe tritt, fiebt er burch baä genfter, wie eben SBilbelm unb Wgailje plaubernb beit Strafeenbnmm fiberffereiten. Sie blicfen fidj um u. toinfen ihm freunblidj a*'- ©eins ift’ä, alä ftiirae aüeä um ihn her aufammen. , Wuf einem ©effel am O fen fibt ©anni. 3m Wrrn hält fie bie alte ©uttetutt, baä ©ubn Bon SBalterä ©naben. S ie bat el anä bem ©ar ten beraufgebradjt, um eä Tantdjen gu aoiflon. ©eina ift an ben beiben borübergegangen, ohne fie au bc- merfen. ßrbleidjeitb gewahrt ©anni bal ©afet in bei Better! © anb, unb alä fie in fein oerftörteä ©efifet fiebt, roeifj fie, roaä gefdjeben ift. ©cma bat fich ar ben Sfereibtiffe geübt. Gr idjeint BöIIig ruhig, als er Siege! unb gaben Iöft, bie papiente ©üfte entfernt unb baä bitfbaudjige Bolumen, feine Wrbeit, toeldje fein ©erablut, ben Schweif aweier langer 3 abre gefoftet bat, barauä entnimmt. Sötlig ruhig fcheint er, alä er ben blauen Gin- banbbccfel abljebt, ein 1 Sdjreiben bor- boraiebt, burdjlicft unb aerfnitternb au ©oben faDen läfjt — bann lang fam, medjattifdj in bem Suche blät tert, borroärtä, eüdroärtä, aber nicht lefeitb. — ©öflig ruljig fdjeint er, alä er fidj ftumm erbebt, an ben ifJapierforb tritt, baä Sütanuffript nimmt, feine ©eftnng mit entfdjlof- fenem SRud Iöft, bic einaelnen leile mit fräftigter ©anb aerreifet unb in tuen Rorb wirft. „©ier begrabe idj mein fiebteä,\ murmelte er refigniert. ©anni bat ihn oerftanben. 35ann fefjt er fidj roieber, ftiigt ben Ropf in beibe ^ ä n b e unb ftarrt. „ ö l u d , “ macht/ ©uttetutt. ©eina hört eä nidjt. — R a t Söerner tritt ein. Gr gebt auf ©eina au, bcr oljne Pon feines ©aterä Wnroefenbeit Rotia au nehmen, nadj roie Dor wort los Dor fidj binftatrt. W 18 jener bie ©ülle mit bem ©oftfiegel unb Jei-< le beä aerriffenen SWanuffript im ©apierforb erblicft, ahnt er ben 8 u- fammenbang. Gr fiebt ben ©rief auf bcr Grbe liegen, bebt ihn auf unb lieft ihn. „©taä nun,\ fragt er, unb feine Stim m e flingt milb unb Däterlidj. lo n lo s erroibert ©ein: „SBenn bu WiUft, fdjreibe noch beute an Cnfe! Otto. 3<b flobe nadj_ ©amburg.\ Ridjtä auf feinem ©efidjf Derrät, roaä in ihm Dorgefjt ©anni fährt auf. $>eä SBaterä ©efidjt erhellt ein S t r a h l ber gicubt. ' Gr legt bie ©anb auf beä Sobneä Schulter unb fagt fdjlidjt: „ $ a ä ift brao, mein 3 unge.\ — ©eina erbebt fidj unb roenbet fich aur Xür. „©ebft bu fort?\ fragt ber Rat. „3n8 greie eine Stunbe,\ ent gegnet ©eina geprefjt. . 3 4 iomme mit.\ Gr holt © u t unb Stocf. »Romm, mein S o h n l\ Unb au © a n n i: „ 8 um Rlittageffen flnb Wir aurücf.\ — © anni Würbe baä ©era fdjroer. ©eina' Unglücf bat fte traurig ge macht. Sie ftebt in ber Gde. Gine gro he Xräne, bie in ihrem rehbrau nen 8 uge glänal, full ert über bie SBange unb fällt auf ihre fleine, Weiche ©anb. Xüe fluge © uttetutt in © anniä Wrm langt unb pidt bie Xräne a u f --------------- . R e in, fo fchön hatte 8 gaibe fen- berlein fich noch nie amüfieril SBie fie an SBilbelmä Wrm burch bie fiinben fpaaiert War, Dom 8 'DtI angewunbert, Don ben Dffiaieren, einm al fogar bon einem hohen öeneral, famerabfchaftlich begrübt, ba fragte fie ftch int ftiHen: »®ibt’l benn ein höheres @ lüd?\ „SBelch ein fchöneä © a a r! ®e- Wife bie © raut,\ (jörti£ fie eä ein m al hinter fidh H ü fte«. SBilbelm batte Wgatlje angelädjelt unb ge fagt: „©aben S ie eben gehört?\ 8 m Iiebften Wäre fie ihrem fdjrnuf- fen Segleiter Dor lauter SBonne mit jubelnbem „ 3 a . ja!\ an bie Solba- tenbruft gefunfen; aber baä ging ja nicht. S i e nidte beShalb nur be- feligt läcbelnb Dor fich ftin. Buch SBilbelm fühlte fich äuberft mollig. Wgatbe roar ein SRäbchen, m it bem er fidj wohl feben laffen burfte. ©eroiffenSbiffe roegen ©eina empfanb er nicht. SBie fonnte er ahnen, bab beffen Reigung au bem fdjönen RadjbarSfinbe fo tief SBur- jel gefchlagen batte. 9118 liafon Iitterafre hatte er neulich baä ©er- bälhtiä beaeidjnct. 3 m ©ictoria-Gafe batte baä junge © a ar fpäter Ginfebr gehalten unb ei* a>Dcite 8 griibftüd au fich genom men. £ a n n hatte 9lgatbe nach einem weiteren luraen Spaaiergange ihren R itter, bet ber $ienft rief, biä aur nahen fla t m e baä ©eleit gegeben unb fidj y felbft hiernach auf ben Radbbau|?weg gemacht- 35en ganaen 3Cag träumte fie be- glüdt Dor fidj hin. ©eina’ gebachte fie faum mehr. ®aS Schwert hatte über bie geber gefiegt. Unb a ll Wgatbe abenbS halb fdjlummemb ln ihrem ©ettdjen lag, ba träum te fie, fie fei im ©immel. gnm itten ber ©eerfdjaren thronte ber liebe ©err- gott— ber hatte ©cneraläuniform an. ®ie Gngeldjen waren alle nadt; aber ein jebeS trug Gpaulettä auf ben rofigen Schultern, ein Säbeldjen um bie ©üften unb auf bem Iodigen Röpfchen eine glänaenbe ©idelbaubc m it bem preufeifdjen ©arbcabler. 9118 fie Stgatbe erblidten, legten fie aüe, bem Seifpicl ibreä oberften Rriegäberrit folgenb, bie rechten ©önbehen an ben ©eim. ® a ä roar ein ©rüfeen unb Riden! G 8 raufdjtc orbentlich ----------------- Wdjttä Snpilel 818 © anni eines RlorgenS auS bem Schlummer erwachte, a ^ r ber fleine äBedcr auf bem Rächt- tifdjdjen bereitl auf neun. Gilig ftedte fie bie ©eindjen au l bem ©ett unb fdjlüpfte in bie aier- liehen ©antoffeln, Wobei bie eine ©anb nach bon Strüm p fdjen griff, j Währenb fie mit ber anberen bie Wirren Soden auä bem Rinberge« | gefidjt ftridj. ©ierbei fchimmerte ihr i an bem SRittelfinger ber rechten ©anb etwas SdjwaraeS entgegen, unb olä fie näher binfdjaute, fah fie, bajj eä ein grojjeä Xintenfied War. »■ S ie War nodj m it ihrer neueften Gntbedimg befdjäftigt, als bie i ü r leife aufging nnb bie R ä tin eintrat, „©uten . Ri’orgen, ®antdjen\. „Sdjon roedj. mein R inb?“ Sie beugte fidj au ©attiü nieber, tüfete fie leidjf \auf Bie S t i r n unb fehle fidj au ibr auf baS weifte ©ett. „SBie haft bu geidjlafen?\ . „O , gut, Jantdjen^N ^iitgegnete ©anni, ben;tintcugtfd)W äraien gm- ger gefliffentlid) unter einer gälte ibreS ©embchcnS oerbergenb. „©err Gnberlein roar beute fchon hier,\ begann bie R ä tin freunblidj. ©anni fragte; „T e r Wlte?\ „Rein bad) — ber gunge.\ „SBaS roollte er?\ „G r bat uns au einer fianbpartie eingelaben, bie er für bie Singe- ftellten feiner g a b r if oeranftaltet. SBir haben natürlich augeiagt. — , 0 b bu and) mitfümft,’ bat er ge fragt.\ „3ch?\ „Ratiirlid) — er intereffiert fid) ja febr für bid); — er ift überhaupt gana närrifd) nach bir.\ „Rad) m ir?\ ©anni lachte bell auf. „ 3 a, ja! — T u fennft bein @Iüd nod) gar nicht, mein Rinb. 3d) Win bir’S nur enblidj fagen. ®u Wirft bid) morgen mit ©errn Gn berlein Defloben.\ „SBaS bu für Schere madjft, Tantdjen.\ „Wber geroifj fein Sdjera, mein Rinb. ©err Gnberlein bat ernftbaft um beine ©anb angebalten. Rod) fott ’8 aber niemanb miffen. 3 4 lege bir baher bis aum lebten Wugen- blid ftrengfteä Schweigen auf.\ 3efct lieb ©anni Dor S 4 r e d baS rofa ©änbcheit faHen, m it bem fie foeben ben S tr u m p f umfpannen toottte. »T e r junge © e rr Gnberlein. . .?\ »©eroifj ber 3unge: ber Wlte ettoa?\ »Serloben? — Unb ihr? Unb bu, Tantchen . , * ? „Sonberbare grage. Söir haben ,3 a ’ gefagt. Sotten toir ,Rein’ fa gen?\ „SBaS fott id) benn m it ©errn Gnberlein, Tätlichen! 3 4 bin ia boch . . .\ S ie roottte weiter fpre- 4 e n ; aber ihre Stim m e erftidte unter bem Wngftgefühl eine! naben- ben ©erbängniffel. — T ie Rätin w a r ettoaS unruhig geworben, Wenngleich fie el nicht merfen laffen toottte. S ie fühlte toohl, bab Bie Rotte, welche fie in biefer Romöbie übernommen, ni4i eben bie Dornefjmfte roar unb hatte in geheimer Scheu Dor ber Stunbe ber Cffenbarung biefe Don Tag a» T a g binauSgrfchoben. ©eute nun mubte fie Wohl ober übel fich er öffnen, benn fchon morgen War WgatbeS ©eburtStag. an toel4em baä bebeutfame. GreigniS fi4 Dottaieben follte. SBaS an leifdh ©ewiffenl- jfrupeln in ihr toad) werben roollte, fudjte fie in lebhaftem 9Bortf4watt totaufdjroaben. „Tu freuft bid) roobl gar n i4 t m a l?\ fragte fic anfcfjeinenb Der- tounbprt, „©ebenfft bu benn gar nicht, roaä für eine © artie bu ma 4 ft? S o etroaB finbeft bu boch im. fieben ni 4 t roieber. Rtänner finb fnapp!\ „SBie fommt benn ber barauf?\ rief ©anni in naioem Gntfegen unb in ihren Wugen glänate eine Träne, an WeI4er © u ttetutt ihre bette greube gehabt haben toürbe. „SBeil er bid) liebt, SRäbel! SBir haben feIbftDcrftänbIi4 3 a gefagt— ohne ©efinnen. T a ä finb Wit boch beiner gufunft fdjulbig. Tenfmal, Waä für ein fieben bu führen wirft! Rieht einen ginger brau4ft bu mehr rühren, Wie roir’S unfer fiebenlang haben tun müffen. Solch ein SWann finbet fidj nicht alle Tage. — SBaS ift .benn baä? JDu toeinft wohl gar, SWfliirl! SBcSljalb toeinft bu benn?\ geuci)ten WugeS ertoiberte bic RIeine: „ 3 4 weine ja nicht, Tant- 4 en.\ „ 3 4 glaube g a r ! \ rief bie R ä tin, unb eä lag ettoaS ©artcä, grem- beä in ihrer Stim m e , alä fie fort fuhr: „Tu roirft unä bo4 baä nicht antun. — 9We8 ift abgemacht! Unb ewig fannft bu boch aud) nicht bei unä bleiben. SBir felbft toerben bodh entlaftet — waä benfft bu benn? T u foftet boch auch- Unb Wie roir uns einfdjränfen müffen, Weiht bu bod) gana genau.\ WIS ©anni biefe beraloS Hingen- ben SBorte oernabm, b r a 4 fie in heftiges SBcinen auä, unb inbem fic m it beiben ©änSctt ihr @cji 4 t be- bedte, -rief lie laut f 4 Iuchaenb: „SBenn id) end) aur fiaft falle — aur fiaft fallen will id) euch nicht.\ Tiefer WuSbruch tiefgreifenben S4m e rael bradjte bie R ä tin aurüd. S i e bereute, in ihrem Gifer über bie ©renae geraten au fein; ber 3ammer beä IjilfUvu Rinbeä ging ihr anä ©era. S ie ftreichelte lieb- fofenb ihr bie tränenfeu4te SBange unb fagte berubigenb: „Rieht boch, mein Rinb. T a S fott ja bamit n i 4 t gefagt fein. — SBir tootten boch Bein ©efteS, fieh mal. T e in © lüd tootten toir bod). Siebft bu benn baS n i 4 t ein?« T a fie jeboch bei allem ÜWit- gefübl für © anni ihr grojjeS 8 ioI feinen Wugenblid lang auä bem Sinne Derlor, fo fdjlofj fie gütlich mabnenb: „T u roirft unfere fleine, geborfame ©anni fein. Rieht Wahr, bu bift unfere fleine, geborfame ©anni!\ Tie aber batte bie ©eroifjbeit er langt, bafj fie Derfauft roerben foll te, Derbanbclt um jeben ©reis. S ie War au roenig Sßctb, au roittenä- f 4 wad), um fraftooll Ü 4 qufau- bäumen, um bie felbftifdjen ©e- redjnungen ber Tante mit energi- fdjetn Rein umauitofjeu. R u r eine ©flidjt gab es iiif fie, bie ©flicht unbedingten ©eboricmeS, welcher in brr Tanfbarfeit feinen Urfprung batte. Giite ©erlebung biefer © fli4t ihren SBobltätern gegenüber wäre ihr als bimmelfchreienb? U n tat er- frijienen, roeldje ber liebe © o tt ge wiß idjroer gerbnSet haben würbe. So Derblieb ihr nur ein reid)Ii4- flicfjenb iRafj oon Tränen, unb als fie bie Rätin, Wutwort beif4enb, Wie ein lebettbeä grageacidjen Dor fi4 Itefcen fah, fagte • fie, leife roeinenb: „9ld), Tantefeen, m ir ift ja adeS egal. SWadjt mit m ir, was ifer w o l l t ! \ ; WIS einige Tage fpäter bie gam t- lie SBerner mit einem „©.’fegnete IWablaeit\ fid) oont äRiltagätifcfee er hob, jagte bie R ä tin au ©eina: „Taä War beine ©enfcrSmablaett, 3ung- 4 en.\ Ter Raf madjte feüftelnb „fern, hm.\ ©eina lädjclte, unb alä er in ©attntä rotgeweinte Slugen fah, badj te er bei fidj: „Sie fdjeint bie einatge, bcr mein Slbfdjieb nahe geht.\ Stoet Stunben feat er noch. — ®ie Iefeten ©orbereitungen roerben getrof fen. T ie R ä tin hat etn legeSmal bie Röffer auf bie SollftänbigfeU ihre* 3nf)aIiS burefegefehen. — © a p a Rat fchreibt eilig einen langen © rief an feinen ©ruber C tto ; ©eina fott ihn mitnehmen, © anni ift um bie Gde aum © ä rhter gegangen, um bem fdjeibenben Setter ein WbfdjiebS- fträufuhen au faufen. — Seildjen— für attxwjig ©fennig. Gä ift ihr ganaeS Tafdjengelb. Gin trüber Tag. Turdj bie Strafjen fegt ein fturm- artiger SBinb, bet bie ffiolfen au flaUctniwn 31cb«lf<gie>etn »tvtetfel unb eilenb oftwärtä jagt, g e r n im ffieften ballt fich Bie bleif 4 were Radjt eineä bröuenben © e w itterl. © rau in grau — braufeen, brin- nen. Gin Tag aum Wbfd)iebnehmen. SBir finben unfere fleine ©efett- fchoft auf bem Weiten © erron beä fieljrter ©auptbafenhofä wieber — ben Rat, bie R ä tin, ©eina, ©anni unb © a lter Gnberlein. Wgatbe hot fich unauffefeiebbaret ffleforgungen halber entfdbulbigen laffen. © a lter bcbctnbclt ©eina m it einer ©erali4feit, welche a n 9WitIeib grenat. 3fi er bod) pon ber Ueberaeugung bur 4 brungen, oafe ©eina nur beä- halb baä gelb räum t, »eil er, © a l ter, ihm bie © anni roeggefdjnappi bat. G r bat biefe Slnfidjt ber Rätin gegenüber aum WuSbrucf. gebra4t, unb biefe hat ihn bei bem ©lau- ben, roeldjer ©attniS ©efib au einem Siege ftempeli, gern gclaffen. Wuf feinem ©cleife ftcöt ber 8 ug nnb harrt beä 8<,'4enä aur Slbfahrt Rod) ftnb aebn 'Winuten 8 o*t. Gä regnet. T e r ©erron, nu r fdiroacfe belebt, liegt in trübem ©albbutifel. Scfemut- jig gelb fcheint baä Tageälidjt burch bie Sdjeibcn beä alten ©laäbadieä, burch Baä an fchabbaften Stetten ber Regen tropft, welcher au f bem Wäpholt fich au fleinen ©füfeen fammelt, Don ben in ©ruppen um- herftehettben Reifettben forglid) ge- mieben. ©eina ift fehr einfilbig. ©anniä iträufedien trägt er im Rnopflodj- T e r ©ater gbit ihm lefete Rat- idjläge, Grmabnungen, unb trägt 4 m ©ritfee auf. T e r 8 ugführer förbert aum Gin- fteigen auf. Gin Iefeter Rufe ©eina fteigt ein. Ter 8 ug ift nur [chtnach befefet. beäholb bat ©eina ein Goupe allein inni. Gr läfet baä genfter herab unb lehnt fich bin- auä. Roch eitimol idjüttelt man fid) bie ©änbe fräitig. berali 4 - „Whfahren!\ Gin fchrrüer ©fiff. Tie TOafchine fmidjt — ber 8 ug fefet fich in Bewegung. „Wbien, abieu! fefereibe balb! ©rüfee Onfe! Dtto! ©lüdlidje Rei- ie!\ ffiittfcn, Tü4erfchwenfen, ©rüfeen, bis fie fich auS ben Wugen Derloren hoben. — ----------------- — g ü r bie Raehbaiifefehrt batte SBalter Dier StaMbabn ttetiä ge- Iöft unb w a r nidjt a>< bewegen, baä Derauälagte ©elb erftattet au neh men. Ter Rorbringaug w a r fo ftarf befefet, bafe bie oicr in einem Wb- teil nicht ©lob fanben unb bie Räiin unb SBaltei fich in baä Radb- barcoupe begeben mufeten. T a s roar beiben lieh, roeil fte no 4 man 4 er- lei au befpredjett hatten, roaä für bie O h ren anberer nidjt beftimmt roar. „3 a , grau. Rat, morgen ift nun alfo ber Tag,\ fing SBalter an. „ 3 a ja, eS Weibt bod) adeS Wie Derabrebet?\ „©etotfe, geroife. ffienn blofe alles flappt. Gingelaben finb S ie boefe?\ „Sroeimai. ©eute roar 3 ftre SWama nod) m al unten, ffiir follen ja fom men. — ffiaä iefeenft matt eigen!- lieh \ „@ ar nidjtS. ’n fleinen ©lumen topf böcfeftcnS, ©atbe bat ja atteä.\ „Gtroaä nnife eä bofe immer fein. Unb roenu’ä eine Rleinigfeit ift.\ SBalter beugte fife aur Rätin her über unb fagte gebäm p fk g ü r bie fleine ©qmti baP| id) fdjon roaä.\ „S o ? \ „ffiaä Rleitteä. ober roaä geineS! Cbrringe 3fe fan n ’S 3bnoa fagen. Treibunbert ,iW’.\ „ffiaä Sie iid) für Wuägahen mafeen, ©err Gnberlein.\ „Ringe bejorg' ife fpäter. T ic friegt man bofe nifet fo paffenb. Übrigens — bao wollt' ife Sfenen nofe fagen, grau R a t — toaä meinen @je — ob ife meinen \Gltern nifet bofe lieber oorher 'ne fleine Wn- beutung madje? ’ne 9lnbeutung blofe; — nifet rote ober roaä. 3 fe meine beShalb, wijfen Sie, bam it fie nadiber, roeitn bie Bombe plafet, nifet gar a» fahr oerblüfft finb. SRetncit Sie niefei aufe, bafe baS fifeerer wäre?\ T ie Räiitt ertoiberte: „Ta5 fönn ten S i e wohl unbebenfItfe tun. Wber feien Sie oorfifetig, © err Gnberlein. Unter feinen Um ftän ben nennen Sie Ram en.\ „Bewahre, gfe habe Dier ffiofeen lang ben SWunb gehalten — ba roer be ife m ir bofe nifet ben Iefeten T a g nofe ben Brei Derberben. Rein, fo- WaS gibt’S nifet. 3 fe fage eben, fo unb fo, Derftcben Sie. ,3fe habe Slbfifeten’ tmb weiter niffet. ,R i|fet ©enaueä toeife m a n nifet’, baba. TaS übrige beim 9luSfcgen. Rafe einer SBeile, roährenb welcher ber 8 ug auf bem Babnbof „griebirife- ftrafee\ hielt, fuhr er fort: „Wlfo,—■ faDS toir unä nifet mehr fprefeen fottten\ hier fefete er fife. weil ein ©Iafe. frei geroorben roar, aur R ä tin herüber, — „Sie geben mir bann morgen einen ffiinf, nifet toafer? T ie Räiin nidte auftimmenb unb fagte: „®ana fpät erft; — nafe bem Wbenbeffen, — ober toäferenb ber Tafel, — »ir roerben ffeon , feben. ©or allen Tingen forgen S ie für Stim m u n g .\ * „ g fe fram ’ ben ganaen ffieinfetter leer, g r a u Rat. B o rm Raffee fangen toir ffeon an.\ „U n b bann,\ fufer bte Rattn fort, „mafeen Sie ’8 roie ife Sftnen ge fagt habe. 8 u einer Wuäfprafee mit ©anni toirb fife ffeon ©elegenfeett finben; fonft ifeaffen wir eben etne.\ ffialicr traute fife bebenrltfe Iäfeelnb hinter ben Dbren. „Wu jefe, au jefe! wie roirb baä morgen wer ben!\ - „6 8 flappt. Seien S ie ofene S o r ge,\ beruhigte bie Rätin. „Sfe ftab£ ein ©IetfeeS ifeon einmal burfelebt. Ta lag bie Safee nur infofern an berä, alä bie G ltern beä iWäbfeenä fife auäbrüdlife gegen Bie B e r binbung erflärt hatten. Bei einer paffenben ©elegenheit — bie G ltern feierten filberne «^oebseit motfite bcr Bräutigam eä genau io, toie S ie e 8 morgen mafeen toerben. | Unb m it bem idjönften Grfolge. Tie , Ueberrumpelung geffeafe fo unoet- hofft, fo plöfelife, bcr Subel Bet animierten ©efeflicboft tnor ein |o ( ftiirmiffeer, bafe Bte B rauteltern überhaupt nifet au ffiorte famen, gefferocige iferen Unwillen laut wer ben au laffen Dermofeten. Bon al len Seiten bcgliidwünfchenb 3 a unb Wmen fagen S e h n S i e — baS junge ©aar ifl glüdlife geworben, ©eute jinb’fc awei fieutfeen mit rocifeen ©aaren. T ie g r a u fifet Dor Sfenen.\ ffialter\mad)te grofee Wugen. „Wfe nee. .!* „3a ja!\ Tie R ä tin Iafete. „Sefer gut.\ „6 8 gefet adeä; eä mufe nur rich tig angefafet werben.\ „ T a ä ftimmt ja. Slber fehen Ste mal, S ie habrn bad) gewufet, bafe 3 h r Bräutigam S ie gern hat. Sie finb fife bod) Dcibe gut gewefen.\ „S in b Sie baä nifet?\ SBalter audte bie Wfefeln. „34 benfe immer, fie madjt fife nlfetS auä m ir.\ „Wber. . . I ife bitl’ S iel\ „ffiirflidi.\ „ffiu ©anni io für S ic fchroärmtl\ „®?ir fommt eä gar nifet jo oor. Tatfache. Selm S ie mal, feeut gum Beifpiel bin ich bofe ein ganaeä ; S t ü d mit ihr gegangen. Wber ben fen S ie , fie bat ein ffiort m it nur gefprofeen? Ridit ein SBort h a t fie mit m ir gefprofeen.\ * „Sfeüfeternhcit, ©err Gnberlein, ■ nifet* roeiter.\ ■ „Unb geilem war fie roieber fo , nett au wir, lehn S ie. Romiffe. © lai fo, mal fo. Unb wenn fie fo [onberbar ift, bann wetb’ ife im- I m er felber oerlegen, wiffen Sie. J 3fe friege bann fein SBort ra u l,— gana eigentümlich.\ „©Örr Gnberlein,\ entgegnete bie R ä tin, „S ie fönnen gana beruhigt fein, © anni ift nur befangen. SBal Shnen Rälte ffeeint, ift Sfeiifetern- feeit. ffiie bie jungen SRäbfeen alle jinb. T a ä iit gana natürlich.\ 3 n biefem Slugenbtd fam ©anni herum unb l’agte: „Tantfeen, feiet ift ©Iafe geworben.\ 9t!ä SBalter nadj © aufe fam, traf er feine Gltern beim ©efperfaffee. Gr fefete fife binji:, trn n f unb bau te Wader brein. S o leibenfdjoftltdj toar er bei ber Safee bafe er auf bie gragen ieiner Glterii, ©einj betreffenb, faum ‘.lutw o rt gab unb bie ibm aufgelw-j; ©ruhe anä- aurifeten oergaj, T e r gerocltige Gifer, mit bent er in wenigen SWinuteu gu jeinen brei Taffen. Raffee fielun g\ojj ©örttd)Cti Der- fdjlang, Deraiilafjte © a p a Gnberlein au ber frcunbtid'cu Bemerfung: „ T u frifjt ja roie ein Treffeer, g u n g e ! “ roorauf SBalter mit Dollen Baden fauenb, tbenfo freunbllfe repliaierte: „©ab’ ife ffeon mal Wal gefagt, wenn bu gegeffen feajt?\ Gr . feörte auf, weil baä Rörbfeett leer ppar. Tann ffeludte er einige Bl ale, legte bie Wrme toeit auf' ben Tiffe unb fttiff bie 9lugen äitfant* men,, ffienn SBalter einige SWale ffeludte, bie Wrme toeit auf ben Tiffe legte unb bte 9lugen aufant-’ m enfniff, featte er im m er etroaä auf bem ©eraen. Seine Gltern wttfelen baä. Sie fafeen besbalb erroartungäDott au ifem herüber unb bafeten: „SBal bat er?\ _ „S a g t mal,“ bub ffialter nafe einer ffieile bebächtig an, „Waä Wüt* bet fer roobl fagen, roenn ©ntfeel © e b u rtätag morgen m it einer ©er* lo b u n g enbet.\ ©rofee ©emnmberung. t „Berlobung? 5Wit roem?\ i „ga, baä fottt ifer m a l raten.\ „Gtwa mit bem fieutnant bon R a tä unten?\ „gfe fann m ir bofe nifet mit ’nem fieutnant oerloben.“ „W f e bu?\ • i „ffiaä badjtet ihr benn?“ „gfe benfe, bu rebeft bon Wgatfee.\ - -t „T a ä benf ife aufe.\ „Ree, Don mir rebe ife. 3ftt habt bod) immer gefagt, tfe fo® heiraten.\ v. „ffiir?\ . i „R a bu nifet, B a ter. Wber SRutter bofe.\ „SRit wem^beiu ? | u ^ ~~ SBalter mafete ein trorffemihte» ©efifet. „ 3 a, feht ih r , hol-Derw*’- ife nifet.\ „Wber fei bofe nifet fo fomiffe, 3unge. T u fannft u n i bofe fagen, toer beine B raut ift.\ „B o d ä u fig ift fie** ja nofe gar nifet.\ „T u braufeit Por beinen «Item barauä bofe fein ©ehehttniä mafeen.\ „SRafe’ ife aufe g a r etdit. 3f« toerbet fie ja fehen. 3 hr twrbet fi* ja fprefeen. S ie roirb ja hi*e fein m o rgen.\ »ffiit fennen fie alfo ffeon? „©etoift fennt ihr fie.\ »’ne Berwanbte?“ | JRee.\ < „ffio wohnt fie benn?\ „©errief), feib ihr neugierig.* „Unä alä beine G ltern intereffierr baä bofe.\ ffialter befah fife ben Ragel fet- neä refeten T a u m e n ä unb fagt«: „R a , fie ift auä ber näfeften Rafe- barffeaft.“ g r a u WIma griff fife mit ber ©anb an ä Rinn unb fann nafe. „S e r fann benn baä fein?\ „Gr toirb roabi feine befonber'en © rünbe haben, bah er ben Wanten nifet nennt,“ meinte ©apa' Gnber- k»n - „SelbftDerftänblife! bat er cmfe! entgegnete SBalter. „3*8t nämlife eraäbi’ ife’ä enfe, unb jn einer S tu n b e Wiffen fie’ä in allen SRüfe- fettem. 8 um Sfeluh wirb au« ber ©effeifete niffet, unb ife Bin ber ©ebln&meicrtc.\ „T a n n ift bie ©effeifete alfo nofe gar nifet fifeer?\ »Sifeer ift fie nofe nifet.\ „Unb benn rebeft bu ffeon bon Berloben?\ „R a benn © lü d au,\ fagte © a p a Gnberlein. „Sht toittft uni alfo nifet Derraten, toer ’8 ift?\ „Rec.\ „Rn bann Iafi bleiben.“ Rafe einer ©aufe fragte SBalter j „ S i e fommt ihr eigentlich auf ben fieutnant, lagt m a l?\ g r a u WIma ertoiberte: „Ti* Wgatbe ift bofe gang oerrßdt nafe oem.\ „T a ä ift mir ja gana Waä Reue», meinte ©apa Tbcobor. „3fe Benl*» bie ta t mit ©eina f°-* „SRit ©eina?“ rief ffialter. „Re« ©alcr*- ber bnt’ä auf ’ne anbre g*- m ünat gehabt.\ „ S o ? na ife weife ia nifet; — fann ja fein. 3 * Bafe,e m an; weil bie bofe immer aufammen gebifetet haben, ’n ©lüd, bafe bet Weg tft. Ter bat ©atben blofe ben Ropf Perbrefet mit feine ^ — 8 Ifo mit SBilbelm bat fie»? (gortfehung folgt.)